Asfaloths knorkes Plauderbrett

Werte Gemeinde, Werte Herren,

nachdem vor gut einem vollständigen Jahr die Damen und Herren des Informationskonzerns "Telekom" vor meiner Haustüre gestanden haben, um unsere Familie und Nachbarn über die Verlegung einer Glasleitung im Plastikmantel im etwa zwei Ellen tiefem, erdausgehobenem Schacht bis zum Innenputz unseres Hauses durchgehend in eine elektro-optische Schaltanlage zu informieren, dachte ich mir gar nichts Böses. Nun wurde dieses Vorhaben umgesetzt und ermöglicht uns nun, über jenes Kabel mit einer christlichen Gemeinde zu verknüpfen. Dies wurde mir ebenso von den Herren ebensolchen Konzerns erklärt. Ich bin am selben Tage noch zur Ortskirche um dies mit dem Pfarrer ausführlich zu besprechen. Dieser hat mir diese elektro-optische Netzwerkseite empfohlen. Mit der Beschaffung eines vermittelnden Netzwerkknotens (unredlich: Router) und der Gelegenheit einmal im Kalendarischen Monat die Sendeaktivität des neuen und modernen Lichtfunknetzes über meinem Heimrechner zu kontrollieren, kam mir doch die Idee, mein Ebenbild mit jeglichen Sorgen und Gedanken zu einer ordentlichen, strammen und vor allem vorbildlich-sittlichen christlichen Gemeinschaft zu teilen, verbreiten und auszutauschen. Darum möchte ich hier einmal meine Personalien abbilden, sollten Sie sich fragen zu wem Sie sprechen, da der Benutzername meiner Meinung nach sehr schlecht den Briefkopf ersetzen kann:

Mein Name ist Johann-Peter Jahn, ich bin ein deutscher, christlich-fundierter, mit 23 vollen Jahren bealteter Bub, der etwas grün hinter den Ohren ist, auch wenn mein erstes Auftreten dies im ersten Hinblicke nicht ständig so erscheinen möge. Doch ich spüre die Worte des HERRN als das höchstmöglich Weiseste und bin dem Gedanken doch sehr nahe, hier gestandene, stramme Ähnlichdenker zu finden. Mit gutmütigem Gruße und freundlichem Rufe,

der aufrechte Johann.

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Der Teufel lauert überall

Ich begrüße Sie herzlichst, geschätzter Johann!

Auch ich möge mich vorstellen: Ich bin die Anneliese, ich bin 25 Jahre alt und widme mein Leben dem Haushalt und dem Versorgen meiner Kinder. Ich bin seit stolzen 17 Jahren mit meinem Ehemann verheiratet, wir lernten uns dadurch kennen, dass wir dieselben Großeltern haben. Ich richte mich bei meinem Handeln immer nach der Bibel und befolge ihre Lehren strikt, wie es jeder anständige Christ tun sollte. Da die Bibel das Wort des HERRn ist, sollte sie auch wörtlich genommen werden. In meiner Freizeit, das heißt wenn ich nicht am Kochen oder Putzen bin, bin ich meist angekettet in der Küche und warte auf weitere Anweisungen meines Ehemannes. Mein Mann versicherte mir, dass ich in einem möglichen dämonischen Anfall von weiblichem Irrsinn so nicht davonlaufen kann. Welch weise Voraussicht von ihm, GOTT habe ihn selig!

Heute erlaubte er mir sogar ausnahmsweise 5 Minuten auf Ihrem knorken Brett stehsegeln zu dürfen! Ich fühlte mich seit Jahren nicht mehr so aufgeregt und voller Vorfreude!

Ich muss mich nun entschuldigen, da mein Gatte nach einer Sandhexe und einem Pils verlangt, ansonsten werde ich wieder mit den Glasflaschen gezüchtigt. Ich freue mich sehr auf Ihre Antworten!


Mit christlichem Gruße
Ihre Anneliese Vollhorst